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Die lange Reise ans Ende der Welt

Die lange Reise ans Ende der Welt

30 Stunden auf dem schnellsten Weg… Das ist eine ganz schöne Hausnummer für eine Flugreise und wer hat schon das Glück, dass es wirklich auf dem schnellsten Weg funktioniert? Anfang Februar 2025 ging es für uns endlich los nach Neuseeland. Und ganz am Anfang dieser Reise um die Welt stand also wieder die Frage, wie kommen wir am besten dorthin?

Wenn man jetzt Suchmaschinen bemüht, werden einem von Deutschland aus verschiedene „übliche“ Verbindungen vorgeschlagen, die meist in irgendeiner Kombination über Singapur führen (von dort sind es nur noch schlappe 10 Stunden Flug bis nach Auckland) oder eben die schnellste Verbindung mit Umstieg im Mittleren Osten. So hatten wir es geplant, nachdem im vergangenen Jahr Qatar Airways eine neue Verbindung von Hamburg nach Doha aufgenommen hatte und sich also die vielversprechende Möglichkeit ergab, mit nur einmal umsteigen bis nach Neuseeland zu kommen.

Wie meist auf unseren Reisen war es das Ziel, ohne Vollzahlerbuchung bis ans Ziel zu kommen, sondern die sich uns bietenden Möglichkeiten als Standby-Passagiere zu nutzen. Hierbei kann ich als Mitarbeiter einer Fluggesellschaft Flugtickets erstehen, die es uns ermöglichen, auf unverkauften Restplätzen zu einem vergünstigten Preis zu fliegen. Aus finanzieller Sicht hochgradig attraktiv, aber eben auch mit Risiko behaftet: wenn der Flug voll ist, bleibt man stehen. Und wenn es mehrere Standby-Passagiere gibt, kann es auch sein, dass man den Kürzeren zieht. Wenn man aber mit etwas Geschick (und Glück) an die Planung geht, kann man es sogar schaffen, einen der begehrten Plätze in der Business Class zu ergattern. Und dies war das erklärte Ziel für unseren langen Ritt Richtung Land der Kiwis und Hobbits. Immerhin gibt es von Doha zwar einen Direktflug, aber dieser dauert sagenhafte 17,5 Stunden… Komfort macht also durchaus einen Unterschied.

So beobachtete ich in den Tagen vor unserem Abflug wie so oft die Buchungslage unserer Verbindung, in der Hoffnung, aus den teils kryptischen Informationen eine Vorhersage treffen zu können. Und so zeigte sich am Tag vor unserem Abflug ein recht eindeutiges Bild: auf dem Anschlussflug von Doha nach Auckland, einem der längsten Linienflüge der Welt, hatten wir allerbeste Chancen auf Sitze in der Business Class. Doch unser geplanter Flug von Hamburg nach Doha war mittlerweile ausgebucht. Und so entschlossen wir kurzerhand, noch einen Umweg über Frankfurt einzulegen, weil die Flüge von dort an den Golf deutlich besser aussahen. Und wenig wäre ärgerlicher, als direkt zum Start der Reise in Hamburg nicht mitfliegen zu dürfen.

So reisten wir also am 1. Februar mit Lufthansa von Hamburg nach Frankfurt, holten dort einmal unser Gepäck ab, wechselten von Terminal 1 zu Terminal 2, um dort dann bei Qatar Airways einzuchecken. Ein kurzes Bangen kam auf, als es hieß, es gäbe keine freien Plätze auf dem geplanten Flug nach Doha. Doch nach dem ersten Schreck stellte sich raus, dass der Mitarbeiter dabei von der Business Class sprach. In der Economy sei ausreichend frei, so dass wir auf jeden Fall mitkommen würden. Später am Gate dann die freudige Überraschung: zwei Plätze in den Premium-Reihe waren frei geblieben, auf denen wir nun unsere erste Etappe genießen konnten.

Welcome on Board… so lässt sich die Ultralangstrecke sehr gut aushalten!

Gut sechs Stunden später und mitten in der Nacht landeten wir schließlich im kleinen Staat Katar. Dort brachte man uns in separaten Business-Class-Bussen ins Terminal, wo wir uns auf die Suche nach einer angenehmen Wartemöglichkeit für die nächsten vier Stunden machten. Mit unserem Standby-Ticket hatten wir, wie üblich, leider keinen Zutritt in die exklusiven Wartebereiche von Qatar Airways, aber wie ein weißer Ritter eilte uns wieder einmal unsere AmEx Platinum zu Hilfe. Wir fanden eine Lounge, in die wir mit dem bei der AmEx enthaltenen Priority Pass Zutritt erhielten und dort ließ es sich tatsächlich ganz hervorragend aushalten.

Eine gute Stunde vor Abflug wollten wir dann auch schon am Gate für unseren Anschluss nach Auckland sein, denn etwas Essentielles fehlte uns noch: wir hatten noch keine Sitzplätze zugewiesen bekommen. Die freundlichen Mitarbeiter am Gate ließen aber erst gar keine Spannung aufkommen und stellten uns ohne Zögern unsere Bordkarten für die Q-Suite Business Class auf dem Airbus A350-1000 aus, der uns nach Auckland bringen sollte. Entspannt ging es an Bord und was soll ich sagen: das Bordprodukt bei Qatar Airways gehört sicherlich weltweit zu den führenden Kabinenprodukten, mit angenehmen Liegesitzen, erstklassigem Entertainment-System und einem hervorragenden Service. Wir ließen uns unseren Welcome Drink schmecken, stöberten abwechselnd in Speisekarte und Filmauswahl und bereiteten uns auf den längsten Flug vor, den wir voraussichtlich auf absehbare Zeit machen würden. Und wie Lena so passend formulierte, auf diesem Flug brauchte man sich endlich nicht mehr entscheiden, ob man schlafen, essen oder Filme schauen wollte. Es blieb für alles bei weitem genug Zeit. Und so schafften wir es auch beide, neben den beiden vollen Mahlzeiten (Abendessen und Frühstück) eine volle Nacht Schlaf einzubauen. Frühmorgens um 5:15 Uhr Ortszeit landeten wir schließlich in Auckland, Neuseeland. Und was soll man sagen: 30 Stunden mit dem Flugzeug zu fliegen muss gar nicht so anstrengend sein, wie es sich anhört.

Die Skyline von Auckland: Nach 30 Stunden Anreise haben wir es tatsächlich sogar gut erholt ans andere Ende der Welt geschafft.

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